Beschreibung
In der Provinz Anhui liegen drei wichtige Anbaugebiete. Das vielleicht bekannteste ist das UNESCO-Weltkulturerbe südlich des Jangtse-Flusses „Huangshan“ (Gelbe Berge). Hier ziehen stark bewaldete Hänge und 99 Gipfel Touristen aus aller Welt an. Liu An Gua Pian stammt aus dem Dabie-Gebirge, nördlich des Jangtse-Flusses. Hier wachsen die Teepflanzen in Höhen zwischen 100 – 500 Metern und die Wachstumsbedingungen sind ideal.
Bereits in der Tang-Dynastie, im ersten Buch, das über Tee geschrieben wurde, bezeichnete Lu Yu den Liu An Gua Pian als einen herausragenden Tee, der „Sunflower Seed Slice“ (Sonnenblumenkern) genannt wurde. Später wurde er als „Watermelon slice“ (Wassermelonen-Scheibe) bezeichnet, und heute heißt er „Melon Seed“ („Melonenkern“), was am besten zu verstehen ist, wenn man sich die aufgebrühten Blätter ansieht. Hergestellt aus der Sorte „Da Guazi“, ist dieser Tee in zweierlei Hinsicht ungewöhnlich. Zum einen ist die Pflückmethode anders als bei anderen Grüntees. Normalerweise wird guter chinesischer Grüntee im zeitigen Frühjahr gepflückt und besteht aus der Blattknospe und ein oder zwei Blättern. Für diesen Tee hingegen wird bis zur zweiten Ernte des Jahres gewartet und dann werden nur zwei Blätter „ohne“ die Blattknospe gepflückt. Beide Blätter werden einzeln gepflückt und der Stiel bleibt entweder am Strauch oder wird nach der Ernte entfernt.
Auch die Herstellung des Tees ist etwas anders als bei anderen chinesischen Grüntees. Nach einer kurzen Welkzeit im Schatten arbeiten die Teehersteller paarweise zusammen, um den Produktionsschritt des „Panning“ durchzuführen. In zwei Woks mit unterschiedlichen Temperaturen werden die Blätter mit langen Bürsten bewegt, bis zu 60-mal im Wechsel zwischen dem heißeren und dem kühleren Wok, so dass sie sich in sich selbst drehen und kräuseln und so ihre schöne lange, leicht gedrehte Form erhalten.
Nach dem Panning werden die Blätter in Bambuskörbe gefüllt, die jeweils für einige Sekunden über ein Holzkohlefeuer gestellt werden. Jedes Mal, wenn die Körbe vom Holzkohlfeuer genommen werden, werden die Blätter geschüttelt und gewendet, bevor sie wieder auf die Hitze gestellt werden. Die Geschicklichkeit der Teeproduzenten ist entscheidend, die diesen Schritt bis zu 100 Mal durchführen, da jeder Hauch von Rauch den komplexen Geschmack des Tees zerstören würde.
Der Tee ist absolut bezaubernd zum Aufgießen (zu sehen, wie die vom Stiel entfernten Blätter aufgehen und sich in die Form von Melonenkernen entfalten) und dazu ist der Tee ein wahrer Genuß.